Gute Fotografie braucht nicht den entscheidenden Augenblick.
Fotografie erzwingt allein durch die Technik und das Medium vom Fotografen die Selektion eines Ausschnitts der dreidimensionalen Welt. Dieser Ausschnitt erzeugt durch das Weglassen von Informationen eine Abstraktion von der Wirklichkeit. Die Projektion auf den Sensor oder den Film lässt ein zweidimensionales Bild mit Strukturen und Flächen entstehen. Diese Strukturen kommunizieren untereinander und geben dem Bild Rhythmus, sie können ebenso mit dem begrenzenden Rand kommunizieren, die Flächen geben dem Bild Gewicht.
Ein gutes Stadt- oder Landschaftsfoto braucht keine Kathedrale, keine Bergkette und keine Nordlichter. Es zeigt das Interessante, das Schöne, das Überraschende und Spannende in der Welt in der wir leben. Authentizität hat eine Aufnahme dadurch, dass sie innerhalb des Erfahrungshorizonts des Betrachters spielt. Die formalen Aspekte Abstraktion, Rhythmus und Gewichtung erlauben der Fotografie die Schönheit und Einzigartigkeit im Alltäglichen und Trivialen zu zeigen. Ich mag es, wenn Staffelungen und Überlagerungen im zweidimensionalen Bild ein Gefühl von Räumlichkeit erzeugen.
Um dem Betrachter das Gefühl von Authentizität zu geben, sollte Fotografie nicht manipuliert wirken, sondern im Sinne der Straight Photography rein wirken.
Die oben beschriebenen formalen Aspekte und die Authentizität einer Aufnahme dienen dazu, mit der Fotografie die Empfindungen für die Landschaft, die Architektur oder auch die dokumentierte Reise auszudrücken.